Sanierung des Rursammlers
Zwischen Stadtstraße und Rosenthal fließen – beinahe unbemerkt – seit 45 Jahren die Abwässer der Stadt Monschau durch den sogenannten Rursammler, einem Kanalabschnitt, der größtenteils im Bett der Rur verlegt wurde. Mit großem Aufwand, Sprengungen im Gestein der Rur und jeder Menge Beton wurde die Kanalisation in den 1970er Jahren auf den damals neusten Stand der Technik gebracht.

Da der Rur in Bezug auf die Trinkwasserversorgung der Städteregion eine besondere Bedeutung zukommt, wurden der Hauptkanal und die vielen Hausanschlüsse, regelmäßig inspiziert.
Dabei wurden immer wieder Mängel festgestellt: Eindringendes Wasser aus der Rur sorgt für einen hohen Arbeitsaufwand bei der örtlichen Kläranlage, da sauberes Flusswasser mitbehandelt werden muss.

Beschluss und Förderung: Der Rursammler wird saniert

2016 beschloss der Rat der Stadt Monschau die Sanierung der Kanalisation einstimmig. 2018 wurde der erste große Bauabschnitt vollendet. Möglich sind die aufwendigen Sanierungsarbeiten durch die Förderung des Umweltministeriums, denn die Kosten des Bauvorhabens werden zu 80 Prozent aus
Fördermitteln finanziert.

 

Industrielle Vergangenheit, touristische Zukunft
Dieser hohe Förderungsgrad zeigt, wie wichtig die Rur für die Region ist. Während der Fluss in der Vergangenheit vor allem für die wirtschaftliche Prosperität stand und Industrie und Wirtschaft nach Monschau lockte, ist die Rur heute ein wichtiger Faktor für die Trinkwasserversorgung der gesamten Städteregion.

Im Hohen Venn entspringend, durchfließt die Rur verschiedene Stauseen, aus denen teilweise Rohwasser, das für die Trinkwasseraufbereitung genutzt wird, entnommen wird, und mündet nach ungefähr 165 Kilometern in den Niederlanden in die Maas.

Bauabschnitt 2019
2019 wird ein entscheidender Schritt vollzogen: Der alte Rursammler soll teilweise stillgelegt werden. Das Abwasser wird in Zukunft nicht mehr unter der Rur abgeführt, sondern auf der Straßenseite der anliegenden Häuser. Das spektakulärste Vorhaben ist aber sicherlich die Installation einer Schmutzwasserpumpstation an „Richters Eck“, die in fast sechs Metern Tiefe installiert werden muss.

Während die Pumpstation und die Brückenabhängungen, die das Abwasser hinter der Pumpstation auf die andere Seite der Rur führen sollen, bis Ende Mai fertig gestellt werden, können die Sanierungsarbeiten im Rurbett im Herbst mit einem besonders hochwertigen und nachhaltigen Sanierungsverfahren durchgeführt werden: Während dieser Bauphase sollen fast alle Schächte komplett abgetragen werden, sodass im Rurbett nur noch wenige Schächte bestehen bleiben. 

Mehr als nur Fremdwassersanierung
Nach Abschluss der Bauarbeiten bleibt das Ergebnis für Besucherinnen und Besucher der Stadt nahezu unsichtbar. Sicht- und spürbar bleiben die integrativen Baumaßnahmen: Das Pflaster der Stadt wird in großen Teilen neu verlegt und barrierefrei. Außerdem soll gegenüber des Auklosters an der Ufermauer der Eschbachstraße eine Verweilplattform eingerichtet werden, die die Rur noch unmittelbarer erlebbar macht.

Bürgerberatungsbüro

Wie im vergangenen Jahr wird auch 2019 ein Bürgerberatungsbüro eingerichtet. Alle Fragen rund um die Sanierung des Rursammlers und den damit einhergehenden Bauarbeiten können dort in einem persönlichen Gespräch mit dem verantwortlichen Ingenieur Georg Vosen geklärt werden. Jeden Montag zwischen 15:30 Uhr und 17:00 Uhr wird die Bürgerberatung im Bürgerbüro in den Räumen der Feuerwache, Stadtstraße 8 in Monschau, angeboten. 

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