Erhalt der Radiologie in der Eifelklinik

Samstag, 20. April 2019

Zum 01. Januar 2019 hat der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein der Eifelkinik St. Brigida Simmerath die Zulassung erteilt zum Betrieb des radiologischen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ). Dem ist ein jahrelanges Bemühen des Trägers der Eifelklinik, der Artemed, vorausgegangen, die bereits im Jahr 2017 zu Gunsten der Patientenversorgung in Simmerath und der näheren Eifelregion durch den Neubau einer vollständigen Radiologie in der Eifelklinik „in Vorleistung“ gegangen ist.

In den ersten beiden Monaten in 2019 wurden bereits über 400 radiologische Untersuchungen in der Eifelklinik vorgenommen. Dies zeigt den hohen Bedarf in unserer Region.

Am 26. Februar 2019 wurde bekannt, dass die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) Widerspruch eingelegt hat gegen die Entscheidung des Zulassungsausschusses, das radiologische MVZ in Simmerath zu genehmigen. Dieser Widerspruch hat aufschiebende Wirkung, so dass seit Eingang des Widerspruchs keine ambulanten radiologischen Untersuchungen für gesetzlich Versicherte in der Eifelklinik mehr möglich sind. Mehr als 190 Patienten, die bereits einen Termin vereinbart hatten, musste seitens der Eifelklinik wieder abgesagt werden.

Die nächstgelegenen Radiologen befinden sich in Aachen, weitere im Kreis Düren, Euskirchen und Heinsberg. Nicht nur den 190 Patienten, die bereits einen Termin hatten, auch allen anderen Patienten aus Simmerath und der ganzen Eifelregion mutet man nun wieder nicht nur die lange Anfahrt zu, sondern auch die bekanntermaßen langen Wartezeiten, die bei der Suche nach einem Termin für eine radiologische Untersuchung auftreten.

Konkret bedeutet dies für einen in oder um Simmerath herum lebenden kranken und verletzten Bewohner in unserem Eifelbereich, dass er nun wieder im besten Falle 60 Minuten, im schlimmsten Falle knapp 3 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmitteln benötigt, um eine radiologische Praxis in Düren, Aachen, Euskirchen oder Heinsberg erreichen zu können.

Dagegen wehren sich die Bürgermeister der Kommunen Monschau, Simmerath, Roetgen, Nideggen und Hürtgenwald, da sie darin eine deutliche Benachteiligung der Menschen unseres Eifeler Lebensraumes sehen. Es mag sein, dass in der Gesamtregion Aachen eine statistische Überversorgung an Radiologen vorliegt. Dies trifft aber nur auf die Stadt Aachen und die nördlichen Bereiche, nicht aber auf die Eifelregion rund um Simmerath zu. Diese eindeutige asymmetrische Facharztverteilung zu Ungunsten der Eifelkommunen wird nicht hingenommen.

Dem Protest schließen sich der Förderverein der Eifelklinik Simmerath, vertreten durch den Vorsitzenden Manfred Eis, das Komitee „Rettet das Krankenhaus“, vertreten durch Hajo Dautzenberg und Erich Kogel und der Krankhausbeirat, auch vertreten durch den Vorsitzenden Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns, an.  

Daher werden sich Frau Bürgermeisterin Ritter, Stadt Monschau, Herr Bürgermeister Klauss, Gemeinde Roetgen, Herr Bürgermeister Schmunkamp, Stadt Nideggen, Herr Bürgermeister Buch, Gemeinde Hürtgenwald, gemeinsam mit Bürgermeister Hermanns, Gemeinde Simmerath mit der Bitte um Unterstützung ihres Anliegens an Herrn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Herrn Landesgesund-heitsminister Karl-Josef Laumann sowie an hiesige Abgeordnete des Bundestages und des Landtages wenden.      

Um auch den hierdurch benachteiligten Menschen in der Eifelregion Gehör zu verschaffen, initiieren die o.a. Bürgermeister und Organisationen eine Unterschriftenaktion „RÖNTGEN FÜR ALLE in der Eifelklinik zulassen“.

Hierzu werden ab sofort Unterschriftlisten ausgelegt in den Rathäusern in Monschau, Simmerath, Roetgen, Nideggen und Hürtgenwald.

Auf der Seite www.monschau.de (siehe nebenstehenden Download) steht zusätzlich die Unterschriftsliste zum Download bereit. Zahlreiche weitere Institutionen,  niedergelassene Ärzte, Gewerbetriebe und Geschäfte haben signalisiert, dass sie sich an der Unterschriftenaktion beteiligen werden.  

Leisten auch Sie Ihre Unterschrift, wenn Sie für den Erhalt des Radiologischen MVZs in Simmerath sind. Versuchen Sie gemeinsam mit allen Beteiligten, gegen die Benachteiligung des ländlichen Raumes, die sich in diesem Vorgehen der KVNO deutlich zeigt, vorzugehen. Dies geschieht insbesondere auf dem Rücken der Kranken, der älteren Menschen, der Alleinstehenden, die jetzt wieder darauf angewiesen sind, mit dem ÖPNV unzumutbar lange unterwegs zu sein, auch wenn sie akut erkrankt oder womöglich verletzt sind.

Bitte helfen Sie mit, dass die Eifelregion Gehör findet und die KVNO den Widerspruch gegen die Zulassung der ambulanten Radiologie für gesetzlich Versicherte in der Eifelklinik Simmerath wieder zurück nimmt!